Die ehemalige Korporation Berggemeinde Erlach wurde 2022 in die neue Gesellschaft zu Rebleuten integriert.
1579 erwarben 58 „Aktionäre“, wie man heute sagen könnte, den erwähnten Berg, der dann verschiedentlich erweitert wurde, insbesondere 1615 durch Ankauf der bisher als Lehen innegehabten Schlossmatte von Erguel auf der unteren Talstufe. Von Anfang an spielte auch die Waldwirtschaft eine Rolle – man bedenke, dass früher zum Käsen Unmengen von Brennholz benötigt wurden. Alte lastende Nutzungsrechte der Gemeinde Sankt Immer wurden abgelöst. Der Erlacher Berg gehört in eine ganze Reihe vergleichbarer Sömmerungsorte auf der ersten Jurakette: diejenigen der Klosterlandvogteien St. Johannsen und Frienisberg, der Städte Aarberg, Nidau, Biel, von Ligerz, Twann, Mörigen.
Noch im letzten Jahrhundert war der „Berg“ wesentlich vergrössert worden durch Zukauf der „Métairie“ der Familie Immer von Neuenstadt (1860). Der Hintergrund dieses Besitzes ist zu sehen in einer Wirtschafts- und Lebensstruktur, die das Städtchen während Jahrhunderten prägte: hauptberufliche Landwirte bzw. Gewerbetreibende waren Ausnahmen, Regel war das familiäre Nebeneinander von Handwerk, Land- und Rebwirtschaft.
Nach den seuchenpolizeilichen Viehlisten des 18. Jahrhunderts besassen die meisten Haushalte zwei Kühe. Der angestellte und vereidigte Senn – in älterer Zeit Welschberner aus der Landvogtei Saanen/Pays d’Enhaut, dann meist Berner Oberländer oder Emmentaler – lieferte nach dem an den „Mässtagen“ proportional errechneten Schlüssel Käse, Ziger und Butter nach Erlach. Bekanntlich sind in vielen Häusern im Gang, neben der Küche oder im Keller noch Mauerschränke zu sehen, die als „Kässchaft“ dienten.
In Erlach tauchten Verkaufsgedanken in den 1860er Jahren auf. Veränderungen in der Viehwirtschaft, namentlich das Aufkommen der Talkäsereien liessen das Interesse schwinden.
1904 verkaufte die Korporation – vertreten durch Emil Bönzli, Bergmeister, und Ernst Künzi, Gemeindeschreiber – ihren „Berg“ an der Nordabdachung des Chasseral in der Gemeinde Saint-Imier an Louis Oppliger, den damaligen Pächter. Noch heute ist „La Cerlière“, ehemals Eigentum der „Corporation bourgeoise de Cerlier dite de la montagne“, auf der Landeskarte zu finden, wenig westlich des Restaurants von Les Pontins ; Eigentümerin ist seit 1958 die Genossenschaft Monsilva, Bern.
Die Lage im einstigen Fürstbistum Basel bringt es mit sich, dass ausserhalb dem eigenen Archiv (ehemals in einem der Archivtrögli in dem Rathaus, jetzt im Burgerarchiv im Gemeindehaus) sich auch in Pruntrut Schriftstücke finden.